Atta Troll

Ein Sommernachtstraum

Versepos von Heinrich Heine im Papiertheater mit Collagen und Figuren von Christina Simon und Liedern zur Hakenharfe

Im Versepos „Atta Troll“ entfaltet Heinrich Heine ein faszinierendes allegorisches Panorama fabelhafter Szenen und Gestalten. Der Ich-Erzähler jagt den ehemaligen Tanzbären Atta Troll, der sich von der Kette losgerissen hatte. Atta Troll hält derweil in seiner Höhle im Wald den Bärenkindern wilde Reden, bis schließlich die Hexe Uraka und ihr untoter Sohn Laskaro den Bären mit ihren schwarzen Künsten töten.

„Atta Troll“ entstand 1841. Heine schreibt in seiner Vorrede: „Bei den ewigen Göttern! damals galt es, die unveräußerlichen Rechte des Geistes zu vertreten, zumal in der Poesie. Wie eine solche Vertretung das große Geschäft meines Lebens war, so habe ich sie am allerwenigsten im vorliegenden Gedicht außer Augen gelassen, und sowohl Tonart als Stoff desselben war ein Protest gegen die Plebiszita der Tagestribünen. …ich schrieb dasselbe zu meiner eigenen Lust und Freude, in der grillenhafen Traumweise jener romantischen Schule, wo ich meine angenehmsten Jugendjahre verlebt und zuletzt den Schulmeister verprügelt habe.“ Zeitlose Modernität, brillante Ironie und romantischer Abgesang sind ein poetisches Vergnügen. „Ach, es ist vielleicht das letzte Freie Waldlied der Romantik“, heißt es am Ende der funkelnd geschliffenen reimlosen Trochäen.

Ulrike Richter liest und singt die Verse nach zeittypischen Melodien von Frederic Chopin, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann u.a. zur Harfe und stellt dazu ausdrucksstarke Bilder der Grafikerin Christina Simon im Papiertheater.

Lesung, Gesang und Hakenharfe: Ulrike Richter; Bühnenbild: Christina Simon http://www.christinasimon.de

Dauer ca. 65 min.

Premiere: 12. März 2023, Kreismuseum Grimma