Archiv: Musik zum Puppentheater


Von 2003 an arbeitete Ulrike Richter mit der Puppenspielerin Rosi Lampe bis zu deren Abschied von der Puppenbühne 2021 zusammen. Die faszinierende Kunst professionellen Figurentheaters wurd musikalisch ergänzt durch Gesang und Harfe. Gegenseitige Anregung und ideen- und kontrastreiches Zusammenspiel bereicherten die Projekte der beiden Künstlerinnen.

Hans im Glück trifft Telemann 
Puppenspiel mit Liedern zur Harfe 
“In der Ruh vergnügter Sinnen liegt das höchste Gut der Welt“.
Zwei Vagabunden unterhalten das Publikum mit ihren Lebenserfahrungen: Das Puppenspiel wird zwischen den Szenen kommentiert von Liedern aus “Singe-, Spiel- und Generalbassübungen” von G. Ph. Telemann. Die kurzen, lebensweisen Sentenzen der Lieder sind wie gemacht zur Betrachtung der Stationen, die Hans durchläuft – der tiefe Sinn dieser Geschichte, heute mehr denn je aktuell, erschließt sich ja im Grunde erst richtig dem Erwachsenen.
Die kleine Puppenbühne hat die Form eines alten Karussells. Dass Hans also im Kreise geht, ist ein schönes Sinnbild für den Kreislauf der Zeit, die sinnvoll ausgefüllt sein will.
Puppenspiel: Rosi Lampe,
 Gesang und Hakenharfe: Ulrike Richter

Orpheus und Eurydike
Puppenkomödie mit Gesang zur Handharfe für zwei Spielerinnen und vier Handfiguren 
Der Thrakier Orpheus, Sohn der Muse Kalliope und des Flussgottes Oiagros, rührt selbst Tiere, Pflanzen und Steine mit seinem Gesang und Saitenspiel.
 Als seine Frau Eurydike durch einen Schlangenbiss getötet wird, steigt Orpheus in die Unterwelt hinab. Hades (Pluto) und Persephone (Proserpina), die Götter des Totenreiches, sind so bewegt von der Musik des Sängers, dass sie ihm Eurydike zurückgeben wollen. Allerdings darf sich Orpheus auf dem Weg zurück nicht nach seiner Gattin umsehen.

 Das Stück ist für Erwachsene und für Kinder etwa ab acht Jahren gedacht. Der dramaturgische Reiz besteht vor allem in dem Kontrast zwischen dem burlesken Handpuppenspiel in “Knittelversen” und den “archaischen” Liedern zur Hakenharfe, die Ulrike Richter zu antiker Lyrik nach dorischen, phrygischen und lydischen Tonreihen gemacht hat: Die etwas verstaubte ”Muse” mischt sich – in Hexametern deklamierend – in das Puppenspiel ein, um sich der kunstvergessenen Menschheit wieder in Erinnerung zu rufen.
Puppenspiel: Rosi Lampe, Musik: Ulrike Richter

Die Regentrude 
Schattenspiel nach dem Märchen von Theodor Storm mit Harfenbegleitung und Gesang 
Dieses Märchen von Theodor Storm ist dem Volksmärchen am nächsten.
 Mit schöner Selbstverständlichkeit wird von Rettung aus großer Not – vom Erwecken der Regentrude durch Maren und Andres – berichtet. Das Selbstverständliche ist: Es geschieht aus Liebe, und es geht nur zu zweit!
 Das stimmungsvolle Schattenspiel, seit Jahren im Repertoire von Rosi Lampe, wird durch Harfenklänge untermalt und mit Liedern zu Stormgedichten ergänzt, so dass es Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Vergnügen bereitet.
Puppenspiel: Rosi Lampe,
 Musik: Ulrike Richter

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